GESCHICHTE


In den dunklen Tiefen der Schmitte glühte die Esse, und bis hinaus auf den Pflasterstein-Vorplatz roch es nach Horn: Bei Schmied Frei wurde beschlagen. Wir Kinder kiebitzten in der Werkstatt, vorsichtig freilich und zur Flucht bereit, denn was da drinnen geschah, war nicht geheuer. Vor 300 Jahren hätten Erwachsene ähnliche Gefühle gehabt. Wo Eisen glühte und Funken stoben, war auch der Teufel nicht weit: Wenn der Schmied einmal bis in die Nacht hinein den Blasbalg trat und den Amboss schlug, ging bald das Gerücht um, der Leibhaftige lasse sich seine Hufe neu beschlagen. Für die Dorfjugend der fünfziger und der früheren sechziger Jahre waren die vierbeinigen Huf-Klienten bei Schmied Frei aufregend genug.

Ernst Frei I. (1879-1967), Wagen- und Hufschmied, liess sich im Alter von 41 Jahren als Handwerksmeister in Herrliberg nieder.

Ernst Frei II. (geboren 1915) übernahm den väterlichen Betrieb 1951 und führte ihn während 30 Jahren. Auch er hatte Hufschmied gelernt und besorgte, nebenbei bemerkt, 50 Jahre lang bei den Pfannenstiel-Springen den NotfallDienst, die „Absatz-Bar“ für Pferde.

Ernst Frei III. Der heutige Schmied Frei, geboren 1947, hat das Unternehmen 1981 von seinem Vater übernommen. An der Planung des modernen Metallbaubetriebes und der neuen Werkhalle entlang der Forchstrasse war er massgeblich beteiligt.

Es braucht die ganze Familie
Von Ernst I. zu Ernst III.: Die Einteilung in Generationen erleichtert den Überblick, wird aber monarchischen Regentschaften eher gerecht als einem gut geführten.